Die Lofoten wollen uns wohl nicht. Es ist weiter Regen angesagt und wir beschließen die Inselgruppe zu verlassen. Südlich sieht das Wetter besser aus. Da nun mehr Zeit für die Rückreise ist beschließen wir einen Umweg über die Trollstigen und den Geiranger Fjord Ziele die anfangs nicht so auf den Plan standen.
19. Tag – Heggmoen (Bodø)
Für 14.00 Uhr sind noch Plätze auf der Fähre frei. So bleibt noch Zeit für einen Abstecher ans Ende oder den Anfang der Lofoten. Aber vermutlich Anfang, wegen Ǻ. Das Fischerei Museum welches uns gestern Abend noch empfohlen wurde hat heute natürlich zu. So sehen wir uns geführt durch einen LAB-Cache eben so etwas im Örtchen um. Einmal auf den Lofoten wollten wir auch einmal Stockfisch probieren.
Doch im Brygga Restaurant in dem es laut Internet so etwas geben sollte hatte diesen Fisch gerade nicht auf der Karte. So sind wir ohne Essen noch etwas durch den Ort und dann Richtung Moskenes weitergefahren. Bis jetzt hatten wir noch Glück mit dem Wetter, doch als wir am Fährhafen ankommen fängt es an mit regnen. Um mir die Wartezeit zu verkürzen absolviere ich mit Regenjacke den Lab-Cache im Hafengelände ohne den Bonus zu finden.
Für die Nacht wählen wir einen Stellplatz am Heggmovatnet, ca 10 km abseits der Straße Richtung Saltstraumen. Am See mit glasklarem Wasser gibt es auch einen kleinen Strand und mehrere Grillplätze.
- Strecke: 60,5 km (ohne Fähre)
- Fahrzeit: 1,46 h
- Wetter: bewölkt und Regen, ab Bodø trocken
20. Tag – Valnesvatnet (an Fv17)
Früh geht es mal wieder kurz ins Wasser, der Gebirgsbach der im See mündet ist ziemlich kalt. Vor der Weiterfahrt ist noch Zeit für eine kurze Cacherunde durch den Nationalpark. Die einzelnen Geocaches liegen zwar nicht sehr weit vom Stellplatz entfernt, aber die Suche gestaltet sich nicht so einfach. Es sind nirgends Wege zu erkennen, ich stolpere quer durch den Wald und durch Heidelandschaft. Auch ein kleiner Flusslauf muss überwunden werden. Auf der Runde habe ich auch einen schönen Ausblick auf den See. Festes Schuhwerk ist für die Runde auf jeden Fall empfehlenswert. Ich bin dennoch ziemlich nass geworden, da der kniehohe Bewuchs den man durchwandert am Morgen doch ziemlich feucht war. Von vier Caches wurden drei gefunden.
Weiter geht es zum Saltstraumen. Es empfiehlt sich hier im Vorfeld auf die Gezeitentabelle zu schauen. Am spektakulärsten ist die Zeit zwischen Ebbe und Flut. Also wenn die Strömung die Richtung wechselt. Kurz davor oder danach ist die Geschwindigkeit am größten.
Wir besichtigen das Naturschauspiel von unter der Brücke wie auch von oben. Mir persönlich hat es unmittelbar am Wasser unterhalb der Brücke am besten gefallen. Zwischendurch besuchen wir das Kafe Kjelen. Nach ein paar weiteren Angelversuchen fahren wir am späten Nachmittag weiter, es soll nun über die Küstenstraße Fv17 weiter nach Süden gehen. Einen Stellplatz finden wir am Valnesvatnet nicht sehr weit vom Saltstraumen entfernt.
Hier stehen wir mit einem zweiten Wohnmobil lange allein, bis plötzlich noch drei Fahrzeuge mit 10 Jugendlichen kommen die sich Wagenburg aufstellen. Erst ist ziemlich viel Lärm und wir hatten schon Befürchtungen es könnte eine unruhige Nacht werden. Doch ein Teil der Gruppe verzieht sich erst mal zum angeln und auch die Nacht bleibt ruhig.
- Strecke: 41,3 km
- Fahrzeit: 1,02 h
- Wetter: trocken
21. Tag – Hellaga Picnic (Fv17) am Sjona-Fjord
Es ist noch weit bis Trondheim und auf der landschaftlich schönen Küstenstraße kommt man nicht so schnell voran. Wir passieren mehrere Tunnel und nutzen auf unserer heutigen Fahrt zweimal eine Fähre. Am Holandfjord machten wir eine kurze Pause. Hier hat man eine schöne Sicht auf den Svartisen-Gletscher. Einen Kilometer weiter kann man mit dem Boot auch zum Gletscher übersetzen und eine Wanderung machen. Wir fahren aber weiter. Den Cache am Svartisen-Denkmal finde ich nicht. Dafür wurde der schon versteckte Behälter vorm Storvikskartunnelen nach etwas Suchen gefunden.
Auf der Fähreüberfahrt von Jektvik nach Kilborghavn verlassen wir gegen 14.00 Uhr den Polarkreis. Wir fahren noch bis an den Sjona-Fjord bei Flostrand. Der Hellaga Picnic Platz liegt zwar direkt an der Straße, aber es ist hier sehr ruhig. Vom Platz hat man direkten Zugang zum Fjord, der Platz ist auch als Angelplatz ausgeschildert. Ich habe mal einen Fisch an der Angel. Aber mein Handling klappt noch nicht so richtig und das Tierchen löst sich vom Harken und ehe ich mich versehe springt es über die Steine zurück ins Wasser. Ein Mitfühlsamer Finne schenkt mir noch ein paar Gummifische mit Harken, mit denen er einen Dorsch gefangen hatte. Er meinte, mein Blinker wären wohl nicht so gut geeignet.
- Strecke: 194 km
- Fahrzeit: 3,32 h
- Wetter: trocken, bewölkt
22. Tag – Snåsavatnet / Snåsa
Der heutige Tag ist wieder ein reiner Fahrtag. Wir verlassen die Fv17 nach einigen Kilometern nach links in Richtung Mo i Rana um von dort weiter auf der E6 zu fahren. In Mo i Rana gehen wir einkaufen und neben Diesel kann ich hier Autogas nachfüllen. Ein großer Fehler war, nicht gleich AdBlue mit nachgefüllt zu haben. 40 km vom Ort entfernt kommt die Anzeige zum Nachfüllen und die nächste Tanke mit AdBlue kommt erst weitere 120 km später. Auf der E6 fahren wir immer wieder an schnell fließenden Flüssen und Wasserfällen vorbei. Ab und zu machen wir einen Foto- oder Cachestopp.
Der Stellplatz am Formofoss ist nicht sehr schön und es riecht auch unangenehm. So fahren wir doch noch ein Stück weiter und finden abseits der Europastraße einen schönen Platz am Snåsavatnet mit Blick auf dem See.
- Strecke: 370 km
- Fahrzeit: 6,03 h
- Wetter: leicht bewölkt und trocken
23. Tag – Sunndalsøra
Heute geht es nach einer Abkühlung im See erst einmal bis Trondheim. In der Nähe des Doms finden wir auch einen Parkplatz. Nach der Besichtigung von Nidarosdomen, das größte sakrale Bauwerk in Norwegen, hier wurden 7 norwegische Könige gekrönt und 10 begraben, absolvieren wir noch einem LAB-Cache inklusive Bonus sowie zwei Virtuales bevor wir weiterfahren. Wir wollen noch ein gutes Stück Richtung Trollstigen vorankommen. Wir fahren die E6 in Richtung Süden und biegen in Oppdal auf die E70 nach Westen ab. Die Fahrt führt durch das landschaftlich schöne Drivadalen. Drivdalen ist länglich, an beiden Enden breit und in der Mitte schmal. Die Driva schlängelt sich im Talboden von Dovrefjell nach Sunndalen. Hier ist die reichste Pflanzenwelt des Landes, alles von Mogop bis zum norwegischen Wermut. Darüber hinaus gibt es eine reiche Tierwelt mit Moschus und Europas reinstem wildem Rentierstamm. Drivdalen ist umgeben von wunderschönen Bergen, dem Nationalpark Dovrefjell und Sunndalsfjella sowie dem Landschaftsschutzgebiet Knutshø.
Sunndalsöra liegt dort wo die Driva in den Sunndalsfjord mündet. Hier gibt es im Bereich eines ehemaligen Fischereibetriebes einen Stellplatz direkt am Fjord. Das angeln klapp immer noch nicht, aber ein paar kleine Fische bekomme ich von polnischen Anglern geschenkt, nachdem ich Ihnen beim Ausnehmen geholfen habe.
- Strecke: 370,7 km
- Fahrzeit: 6,02 h
- Wetter: trocken, teilweise bewölkt
24. Tag – Dalsnibba
Früh geht es los, die Fv 62 immer am Südufer der Fjords entlang in Nordwestliche Richtung bis nach Eidsvåg. Dort biegen wir links auf die FV660 ab. Die kleine Nebenstraße führt etwas durchs Gebirge, aber wir sparen uns die Fährüberfahrt bei Ǻfarnes. Auch diese Strecke ist landschaftlich schön. Vor und hinter Eresfjord säumen immer wieder bunte Fahrräder den Straßenrand. Vermutlich ein Kunstobjekt oder Werbegag für EIRA Water. Mit etwa 10% Steigung geht es hoch auf dem 500 Meter hohem Bergpass Vistdalsheia. Für uns nicht so anstrengend, wie für die zwei jungen Männer die mit Sommerski bzw. zu Fuß die Straße hinaus machen. Auf halber Strecke in einer Kurve liegt der Cache „Utsikt i svingen“. Parken ist kurz hinter der Kurve möglich und man hat auch einen schönen Blick auf den Eresfjord.
Direkt oben auf dem Pass liegt zwar ein weiterer Cache, diesen haben wir aber leider nicht gefunden. Wieder im Tal führt die Straße am Langfjord entlang bis wir in Ǻfarnes auf die Fv64 stoßen und dieser bis Ǻndalsnes folgen. Nach einem Einkaufsstopp folgen wir ab hier der Ausschilderung in Richtung Trollstigen. Die ersten Riesentrolle tauchen auf. Nur ein Touristen-Souvenir-Shop. Kurz Foto und weiter. Es zieht sich doch noch ein Stück hin bis wir in der Ferne Fahrzeuge den Berg hinauffahren sehen. Die Straße wird enger und kurvenreicher und nun fahren auch wir nach oben. Es klapp aber besser als gedacht, auch den sehr schmalen Stellen und in den Kehren gibt es keine Probleme. Wir hatten auch nicht all zu viel Gegenverkehr. Erst oben kurz vorm Parkplatz kommt uns ein Reisebus entgegen. Hier ist es natürlich ziemlich voll, doch wir hatten wieder einmal Glück und finden sofort eine Lücke in der wir das Womo abstellen können. Am Restaurant sieht man noch die Spuren der im Frühjahr hier abgegangenen Lawine die sich ins Gebäude geschoben hatte. Von der Aussichtsplattform hat man einen wunderbaren Blick auf die Straße ins Tal und wie sich die Fahrzeugkolonnen den Berg hinaus und hinab schlängeln. Direkt am Weg zum Aussichtspunkt ist auch ein Cache versteckt. So offensichtlich ist er schon wieder unauffällig und da man kurz den Weg verlassen muss ist das loggen auch kein Problem. Es fällt auch nicht auf, da auch andere zum fotografieren immer mal etwas zur Seite auf dem Berg oder ein Schneefeld klettern.
Von den Trollstigen geht es die Fv63 weiter Richtung Geiranger. Die Straße ist relativ gerade und es geht allmählig ins Tal. Dennoch auf dieser Strecke werden wir vom „Norwegensyndrom“ überrascht. Auf gerader Straße, kurz vor einer Kurve treffen zwei Außenspiegel aufeinander. Es gibt einen Knall, unser Spiegel ist kaputt und das andere Fahrzeug natürlich weg. Nach ein paar Metern kann ich halten und den Schaden besichtigen. Das Gehäuse hängt noch an den Kabeln und der Hauptspiegel ist gesprungen. Mit Panzer Tab kann der Spiegel wieder notdürftig befestigt werden und das Spiegelglas wird später noch mit transparentem Klebeband fixiert, damit nicht weitere Scherben herausfallen. Es ist Samstagnachmittag und es war angedacht am Montag irgendwo eine Werkstatt zu suchen. Aber ich komme mit dem Provisorium so gut zurecht, dass wir es dann doch bis nach Hause geschafft haben.
Nach einer Fährüberfahrt machen wir am Eidsvatnet eine Cafe- und Cachepause.
Bevor es dann wieder sehr kurvenreich nach Geiranger den Berg hinunter werden noch zwei Fotostopps mit Blick auf den Geirangerfjord eingelegt. Auch hier gibt es noch einen Geocache. Den Ort selbst passieren wir recht zügig, da es schon spät ist und wir vor der Dämmerung einen Stellplatz erreichen wollen. Erst geht es mal wieder ziemlich weit und kurvenreich nach oben. Der erste anvisierte Platz ist voll und wohl nur mit Geländefähigen Fahrzeug erreichbar. Auf den einige Hundert Meter weiter liegenden Stellplatz in 1000m Höhe direkt oberhalb des Djupvatnet erwischen wir die letzte freie Stelle. Der Platz ist etwas schräg und ziemlich ausgespült. Vermutlich läuft hier bei Regen oder Tauwetter sehr viel Wasser entlang. Neben uns baut eine junge finnische Familie mit Kleinstkind gerade ihr Zelt auf. Sie haben die gleichen Bedenken wie wir. Hoffentlich regnet es nicht, denn es sieht ziemlich danach aus. Sie fragt nach dem Wetter, da sie hier keinen Internetempfang haben. Auch bei uns sieht es schlecht aus. Aber irgendwann klappt es. Der Regen zieht laut Radar westlich an uns vorbei. Aufatmen bei uns und unseren Nachbarn. Die App vom norwegischen Wetterdienst Yr ist ziemlich genau.
- Strecke: 226,3 km
- Fahrzeit: 4:58 h
- Wetter: trocken, teilweise bewölkt
25. Tag – Hamar
Der Tag beginnt mit Sonnenschein und die umliegenden Berge spiegeln sich fantastisch im See. Wir wollen den Sonnenschein nutzen und machen nach einer reichlichen Stunde Fahrt am Heggjebottvatnet eine Kaffeepause. Hier wachsen seltsame Eicheln an Kirschbäumen. Dann fahren wir eine größere Strecke bis nach Ringebu. Hier wollen wir uns eine Stabkirche ansehen. Der Ort ist touristisch total überlaufen, der Eintrittspreis ist ziemlich heftig. So sehen wir uns hier nur außen um und suchen den Cache an der Kirche.
Den nächsten Stopp machen wir im Olympiapark Lillehammer. Hier besichtigen wird die Skisprung Arena. Wir fanden den Ort sehenswert und die Preise für die Seilbahn o.K. Zusätzlich gab es hier noch zwei Geocaches, wobei mir hier der Cache „Jumper`s View“ sehr gut gefallen hat. An der Arena gab es auch einen Stellplatz mit einer super Aussicht, aber da wir uns langsam auf den Heimweg machen mussten, wollten wir noch ein Stück fahren.
Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz am Strand in Hamar. Zum Abend zogen immer mehr Wolken auf. Vor der Dämmerung hatte ich noch die Gelegenheit auf dem angrenzenden Gelände des Norwegischen Eisenbahnmuseums einen Lab-Cache zu absolvieren. Für den auch noch im Bereich liegenden Multi fehlten mir aber einige wichtige Angaben. Interessant war, die Außenanlagen des Museums sind ohne Eintritt und auch außerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich. Verschiedene Wege zum Strand führen über das Gelände.
- Strecke: 332,9 km
- Fahrzeit: 6:01 h
- Wetter: trocken, früh sonnig später bewölkt